Untersuchungsmethoden bei Schilddrüsenerkrankungen beim Hund
- Jacky Jack
- 31. Dez. 2024
- 2 Min. Lesezeit

Als zertifizierte Tierheilpraktikerin ist es mir ein Anliegen, das Bewusstsein für die Gesundheit unserer vierbeinigen Freunde zu fördern. Schilddrüsenerkrankungen, insbesondere die Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion), sind bei Hunden weit verbreitet und können erhebliche Auswirkungen auf das Wohlbefinden Ihres Tieres haben. In diesem Blogbeitrag möchte ich Ihnen die gängigen Untersuchungsmethoden vorstellen, die zur Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen eingesetzt werden.
1. Anamnese
Die erste Phase der Diagnosestellung beginnt mit einer ausführlichen Anamnese. Hierbei werden folgende Punkte erfasst:
Symptome: Der Tierarzt oder Tierheilpraktiker fragt nach den beobachteten Symptomen, wie z.B. Gewichtszunahme, Müdigkeit, Haarausfall oder Verhaltensänderungen.
Ernährung: Informationen über die Fütterung und eventuelle Änderungen in der Diät sind wichtig.
Vorgeschichte: Frühere Erkrankungen, Medikamente und Impfungen können ebenfalls relevant sein.
Eine gründliche Anamnese hilft dabei, ein erstes Bild vom Gesundheitszustand des Hundes zu erhalten.
2. Klinische Untersuchung
Im Rahmen der klinischen Untersuchung wird Ihr Hund gründlich untersucht. Der Tierarzt achtet auf:
Körpergewicht: Übergewicht kann ein Hinweis auf eine Schilddrüsenunterfunktion sein.
Fellbeschaffenheit: Veränderungen im Fell, wie Haarausfall oder eine raue Textur, können ebenfalls auf Probleme mit der Schilddrüse hinweisen.
Hautzustand: Hautprobleme wie Trockenheit oder Entzündungen sind häufige Begleiterscheinungen.
Temperatur und Puls: Abweichungen von den Normalwerten können auf hormonelle Ungleichgewichte hindeuten.
3. Blutuntersuchung
Die Blutuntersuchung ist eine der wichtigsten Methoden zur Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen. Dabei werden verschiedene Parameter überprüft:
T4-Wert (Thyroxin): Der T4-Wert ist das Hauptmaß für die Schilddrüsenfunktion. Ein niedriger T4-Wert kann auf eine Hypothyreose hinweisen.
fT4 (freies Thyroxin): Dieser Wert gibt Auskunft über die biologisch aktive Form des Hormons und ist oft aussagekräftiger als der Gesamt-T4-Wert.
TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon): Ein erhöhter TSH-Wert kann ebenfalls auf eine Unterfunktion der Schilddrüse hindeuten.
Zusätzlich können weitere Tests durchgeführt werden, um andere mögliche Ursachen für die Symptome auszuschließen.
4. Ultraschalluntersuchung
In einigen Fällen kann eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse sinnvoll sein. Diese Methode ermöglicht es dem Tierarzt, die Struktur und Größe der Schilddrüse zu beurteilen und mögliche Veränderungen oder Tumoren zu erkennen.
5. Biopsie
Wenn bei der Ultraschalluntersuchung Auffälligkeiten festgestellt werden, kann eine Feinnadelbiopsie in Erwägung gezogen werden. Dabei wird Gewebe aus der Schilddrüse entnommen und mikroskopisch untersucht, um festzustellen, ob bösartige Zellen vorhanden sind.
6. Weitere diagnostische Verfahren
In bestimmten Fällen können zusätzliche Tests erforderlich sein, um andere Erkrankungen auszuschließen oder um den allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes besser zu verstehen:
Hormonelle Tests: Um andere hormonelle Störungen auszuschließen.
Allergietests: Bei Hautproblemen kann es sinnvoll sein, Allergien zu testen.
Blutbild und biochemische Analysen: Diese Tests geben Aufschluss über den allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes.
Fazit
Die Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen beim Hund erfordert eine umfassende Untersuchung und verschiedene diagnostische Methoden. Eine frühzeitige Erkennung ist entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung und das Wohlbefinden Ihres Tieres. Wenn Sie vermuten, dass Ihr Hund an einer Schilddrüsenerkrankung leidet oder Fragen zu den Untersuchungsmethoden haben, zögern Sie nicht, einen qualifizierten Tierarzt oder Tierheilpraktiker zu konsultieren.
Ich hoffe, dieser Beitrag hat Ihnen wertvolle Informationen über die Untersuchungsmethoden bei Schilddrüsenerkrankungen gegeben! Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung!
Herzliche Grüße,
Jacqueline Kalusche
Zertifizierte Tierheilpraktikerin
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