Arthrose beim Hund: Therapeutische Maßnahmen bei manifestierter Arthrose
- Jacky Jack
- 12. Okt.
- 2 Min. Lesezeit

Arthrose ist eine der häufigsten Gelenkerkrankungen bei Hunden. Sie entsteht durch Abnutzung, Fehlstellungen oder Verletzungen und führt zu Schmerzen, Steifheit und eingeschränkter Beweglichkeit. Als Tierheilpraktikerin liegt mir die ganzheitliche Betrachtung am Herzen: Neben Therapien aus Schulmedizin, Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) und natürlichen Ansätzen geht es vor allem um individuell abgestimmte Maßnahmen, die den Hund gesundheitsorientiert unterstützen und die Lebensqualität erhöhen.
Verstehen, was Arthrose bedeutet:
Degenerativer Gelenkprozess: Knorpelabbau, Gelenkentzündung (Entzündung des Gelenkgewebes) und veränderte Gelenkflüssigkeit.
Klassische Symptome: Morgensteifheit, Langsame Bewegungen, Vermeidung bestimmter Bewegungen, Schmerzen beim Berühren bestimmter Gelenke, humpeln.
Gründe für Manifestation: Alter, Übergewicht, Fehl- oder Überbelastung, geringe Muskulatur, frühere Verletzungen.
Diagnostik – was sinnvoll ist
Ganzheitliche Anamnese: Bewegungsverhalten, Schmerzpunkte, Aktivitätsniveau, Schlafgewohnheiten.
Körperliche Untersuchung: Gelenkumfang, Muskeltonus, Beweglichkeit, Handicap-bezogene Veränderungen.
Bildgebende Verfahren: Röntgen (Knochenschnitte, Knorpellage), ggf. Ultraschall oder MRT in spezialisierten Zentren.
Labordiagnostik: Ausschluss anderer Probleme (z.B. Entzündungen), Blutbild, Entzündungsmarker.
Funktionstests: Gangbildanalyse, Stabilität der Muskulatur, Bewegungsumfang.
Therapeutische Ansätze bei manifestierter Arthrose
Eine effektive Behandlung bedarf eines individuellen, mehrgleisigen Ansatzes. Hier eine Übersicht der Therapiemöglichkeiten, die ich als Tierheilpraktikerin häufig empfehle:
Gewichtskontrolle
Ziel: Entlastung der Gelenke, Reduktion von Entzündungsprozessen.
Maßnahmen: angepasste Kalorienzufuhr, langsame, regelmäßige Bewegung, ggf. gesunde Fett- und Kohlenhydrat-Quellen.
Behandlungsmöglichkeiten aus der Naturheilkunde
pflanzliche Ergänzungen: Glucosamin, Chondroitin, Kurkuma, Weisskiefer-, Weihrauch- oder Thor-Sil (in Abstimmung mit dem Tierarzt); omega-3-Fettsäuren zur Entzündungshemmung.
Homöopathie oder Phytotherapie je nach Fall.
Akupunktur und Lasertherapie: Förderung der Schmerzlinderung und Durchblutung.
TCM: unterstützende Akupunkturenpunkte zur Stärkung der Nieren- und Milz-Leitbahnen, je nach Diagnose.
Physiotherapie & Bewegungstherapie
Gelenkmobilisation, sanfte Dehnübungen, Kräftigungsübungen für proximalen Muskelaufbau.
Geführte Wassertherapie (Schwimmen, Wassergymnastik) zur Schonung der Gelenke und Förderung der Muskulatur.
Bodenarbeit, Gleichgewichtsübungen, kontrollierte Spaziergänge.
Schmerzmanagement
Nicht-steroidale Entzündungshemmer (NSAIDs) unter tierärztlicher Aufsicht, Alternativen wie S-ökologischer Ansatz mit Curcumin-Hochdosis, Mikroinjektionen in das Gelenk (z. B. Hyaluronsäure) in Zusammenarbeit mit dem Tierarzt.
Lokale Anwendungen wie Wärmetherapie, kühle Anwendungen bei akuten Entzündungen.
Orthopädische Unterstützung
Gelenkbandagen, passende Hundeschuhe oder orthopädische Matten.
Anpassung von Schlaf- und Liegeplätzen.
Ernährung
Knorpel-unterstützende Nährstoffe, hochwertige Proteine, Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien.
Berücksichtigung von Allergien, Unverträglichkeiten und individuellen Bedürfnissen.
Ablauf einer typischen Therapiephase
Erstgespräch und individuelles Assessment
Erstellung eines Behandlungsplans mit Zielen (Schmerzlinderung, Beweglichkeit, Lebensqualität)
Regelmäßige Zwischenkontrollen zur Anpassung von Therapieformen und Dosierungen
Langfristiges Management: Prävention, regelmäßige Bewegung, Monitoring
Wann ist professioneller Rat wichtig?
Wenn das Verhalten des Hundes sich schleichend verschlechtert, mehr Schmerzsymptomatik zeigt, oder wenn Treppensteigen und Aufstehen schwer fallen.
Bei akuten Verschlechterungen, Fieber oder andere auffällige Symptome, um andere Erkrankungen auszuschließen.
Praktische Tipps für den Alltag
Bleibende Bewegungsroutine: kurze, frequentierte Spaziergänge statt langer, starker Belastungen.
Gewichtskontrolle und ausgewogene Ernährung.
Wärme- oder Kälteanwendungen je nach Phase der Arthrose.
Beobachtung des Gangbildes; bei Veränderungen frühzeitig reagieren.
Zusammenarbeit mit dem Tierarzt und ggf. einem Physiotherapeuten für Tiere.
Bei manifestierter Arthrose ist eine multimodale Behandlung sinnvoll. Die Kombination aus Gewichtsmanagement, sanften kräfteaufbauenden Übungen, schmerzlindernden Maßnahmen und gezielter Naturheilkunde kann die Lebensqualität verbessern und den Alltag des Hundes deutlich erleichtern.
Hinweis zur Zusammenarbeit
Als Tierheilpraktikerin arbeite ich ergänzend zum Tierarzt. Eine enge Abstimmung mit dem Behandlerteam ist wichtig, insbesondere bei Schmerzmanagement und Medikamenten.



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