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Arthrose beim Hund: Therapeutische Maßnahmen bei manifestierter Arthrose

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Arthrose ist eine der häufigsten Gelenkerkrankungen bei Hunden. Sie entsteht durch Abnutzung, Fehlstellungen oder Verletzungen und führt zu Schmerzen, Steifheit und eingeschränkter Beweglichkeit. Als Tierheilpraktikerin liegt mir die ganzheitliche Betrachtung am Herzen: Neben Therapien aus Schulmedizin, Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) und natürlichen Ansätzen geht es vor allem um individuell abgestimmte Maßnahmen, die den Hund gesundheitsorientiert unterstützen und die Lebensqualität erhöhen.


Verstehen, was Arthrose bedeutet:


Degenerativer Gelenkprozess: Knorpelabbau, Gelenkentzündung (Entzündung des Gelenkgewebes) und veränderte Gelenkflüssigkeit.

Klassische Symptome: Morgensteifheit, Langsame Bewegungen, Vermeidung bestimmter Bewegungen, Schmerzen beim Berühren bestimmter Gelenke, humpeln.


Gründe für Manifestation: Alter, Übergewicht, Fehl- oder Überbelastung, geringe Muskulatur, frühere Verletzungen.


Diagnostik – was sinnvoll ist

Ganzheitliche Anamnese: Bewegungsverhalten, Schmerzpunkte, Aktivitätsniveau, Schlafgewohnheiten.

Körperliche Untersuchung: Gelenkumfang, Muskeltonus, Beweglichkeit, Handicap-bezogene Veränderungen.

Bildgebende Verfahren: Röntgen (Knochenschnitte, Knorpellage), ggf. Ultraschall oder MRT in spezialisierten Zentren.

Labordiagnostik: Ausschluss anderer Probleme (z.B. Entzündungen), Blutbild, Entzündungsmarker.

Funktionstests: Gangbildanalyse, Stabilität der Muskulatur, Bewegungsumfang.


Therapeutische Ansätze bei manifestierter Arthrose

Eine effektive Behandlung bedarf eines individuellen, mehrgleisigen Ansatzes. Hier eine Übersicht der Therapiemöglichkeiten, die ich als Tierheilpraktikerin häufig empfehle:


Gewichtskontrolle


Ziel: Entlastung der Gelenke, Reduktion von Entzündungsprozessen.

Maßnahmen: angepasste Kalorienzufuhr, langsame, regelmäßige Bewegung, ggf. gesunde Fett- und Kohlenhydrat-Quellen.


Behandlungsmöglichkeiten aus der Naturheilkunde


pflanzliche Ergänzungen: Glucosamin, Chondroitin, Kurkuma, Weisskiefer-, Weihrauch- oder Thor-Sil (in Abstimmung mit dem Tierarzt); omega-3-Fettsäuren zur Entzündungshemmung.

Homöopathie oder Phytotherapie je nach Fall.

Akupunktur und Lasertherapie: Förderung der Schmerzlinderung und Durchblutung.

TCM: unterstützende Akupunkturenpunkte zur Stärkung der Nieren- und Milz-Leitbahnen, je nach Diagnose.


Physiotherapie & Bewegungstherapie


Gelenkmobilisation, sanfte Dehnübungen, Kräftigungsübungen für proximalen Muskelaufbau.

Geführte Wassertherapie (Schwimmen, Wassergymnastik) zur Schonung der Gelenke und Förderung der Muskulatur.

Bodenarbeit, Gleichgewichtsübungen, kontrollierte Spaziergänge.


Schmerzmanagement


Nicht-steroidale Entzündungshemmer (NSAIDs) unter tierärztlicher Aufsicht, Alternativen wie S-ökologischer Ansatz mit Curcumin-Hochdosis, Mikroinjektionen in das Gelenk (z. B. Hyaluronsäure) in Zusammenarbeit mit dem Tierarzt.

Lokale Anwendungen wie Wärmetherapie, kühle Anwendungen bei akuten Entzündungen.


Orthopädische Unterstützung


Gelenkbandagen, passende Hundeschuhe oder orthopädische Matten.

Anpassung von Schlaf- und Liegeplätzen.


Ernährung


Knorpel-unterstützende Nährstoffe, hochwertige Proteine, Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien.

Berücksichtigung von Allergien, Unverträglichkeiten und individuellen Bedürfnissen.

Ablauf einer typischen Therapiephase


Erstgespräch und individuelles Assessment

Erstellung eines Behandlungsplans mit Zielen (Schmerzlinderung, Beweglichkeit, Lebensqualität)

Regelmäßige Zwischenkontrollen zur Anpassung von Therapieformen und Dosierungen

Langfristiges Management: Prävention, regelmäßige Bewegung, Monitoring


Wann ist professioneller Rat wichtig?

Wenn das Verhalten des Hundes sich schleichend verschlechtert, mehr Schmerzsymptomatik zeigt, oder wenn Treppensteigen und Aufstehen schwer fallen.

Bei akuten Verschlechterungen, Fieber oder andere auffällige Symptome, um andere Erkrankungen auszuschließen.


Praktische Tipps für den Alltag

Bleibende Bewegungsroutine: kurze, frequentierte Spaziergänge statt langer, starker Belastungen.

Gewichtskontrolle und ausgewogene Ernährung.

Wärme- oder Kälteanwendungen je nach Phase der Arthrose.

Beobachtung des Gangbildes; bei Veränderungen frühzeitig reagieren.

Zusammenarbeit mit dem Tierarzt und ggf. einem Physiotherapeuten für Tiere.



Bei manifestierter Arthrose ist eine multimodale Behandlung sinnvoll. Die Kombination aus Gewichtsmanagement, sanften kräfteaufbauenden Übungen, schmerzlindernden Maßnahmen und gezielter Naturheilkunde kann die Lebensqualität verbessern und den Alltag des Hundes deutlich erleichtern.


Hinweis zur Zusammenarbeit


Als Tierheilpraktikerin arbeite ich ergänzend zum Tierarzt. Eine enge Abstimmung mit dem Behandlerteam ist wichtig, insbesondere bei Schmerzmanagement und Medikamenten.



 
 
 

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